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Einer unserer Jungwinzer – Max vom Weingut „Walldorf“

Die einen kaufen Wein nach Namen, Labels und Regionen.
Die anderen begeben sich immer wieder auf die Suche nach Neuem.

Es war für mich ein absoluter Glücksfall, dass ich 2014 nach Iphofen fuhr, um an einer Weinveranstaltung teilzunehmen, die 77 friends hiess. Völlig unvorbereitet stolperte ich in ein Restaurant und fragte mich: Wer ist Andi Weigand, wer Christian Krack, wer Jason Groebe, wer Andi Mann, wer Max Dexheimer? Mir gegenüber standen junge Kerle – gut, ich stehe auf junge Kerle, wie jedermann weiß, aber die Weine waren ja mein Ziel der Begierde!

Eine junge Generation, Freunde, die sich in Geisenheim auf der Weinbauschule kennengelernt haben. Allen ist gemein: sie wollen etwas bewegen, anders machen, die Liebe zum Wein, die Liebe zum Boden, zur Heimat, Geschmack, Spaß, Freude am Leben.

Ich weiß noch, als ich den Spätburgunder von Max Dexheimer (Weingut Walldorf) in Iphofen probiert habe, im Stehen, ohne Essen, in einem nicht so schönen Glas und trotzdem wusste ich: das ist guter Stoff!

 

 

Nun habe ich einiges von Max  Dexheimer ausprobiert!

Max Dexheimer lebt in Saulheim, einem kleinen Winzerort südlich von Mainz, Rheinhessen.
Das elterliche Weingut besteht nun in der fünften Generation und Max hat es in der Hand, es zu etwas Besonderem zu machen.

Er bewirtschaftet momentan 3 ha im Weingut. Das heißt es gibt so etwas wie ein Weingut im Weingut. Der Generationenwechsel ist noch nicht komplett vollzogen. Aber Max hat seine eigenen Weinberge und er kann seinen Eltern dankbar sein, dass sie ihm alles einmal überlassen.
Seine Philosophie im Weinberg ist: ständig im Weinberg zu sein! Die Arbeit geschieht im Weinberg, nicht im Keller. Dort lässt er seine Weine allesamt spontan vergären.

Er wählt den sanften Rebschnitt. Er wendet Präparate an, die aus der Biodynamik kommen, auch Hornkiesel und sämtlicher Pflanzenschutz entsprechen biologischen Richtlinien. Er pflegt Kontakte zu anderen Winzern und dieser Austausch ist allen jungen Winzern die ich bisher kennengelernt habe am Wichtigsten.

Max konzentriert sich bei der Herstellungsweise nicht auf technische Abläufe, sondern auf ganz traditionelle Methoden.
Er hat es in Saulheim mit kalkreichen Böden  zu tun, es ist warm und die Sonne hat vollen Zugang zu den Weinbergen. Trotzdem ist ein schnelles Abkühlen möglich, da die Weinberge offen daliegen und der Wind für die nötige Kühlung sorgen kann.

Es gibt einiges von Max in der MOKO auszuprobieren: Wir starten mit seinem Sekt „HANNES“, der in seiner Stilistik mit einer Champagnercuvée verglichen werden kann: 70 % Pinot noir und der Rest ist Chardonnay und Pinot Meunier.

 

Nach ein bis zwei Gläschen wechseln wir zu den 2015er Gutsweinen: Weißburgunder, Riesling und Silvaner. Ein Fläschchen zu zweit ist da schnell getrunken.

Die Ortsweine sind derzeit alle noch aus dem Jahrgang 2014 und so haben wir die Gelegenheit, den Unterschied nicht nur zwischen den Jahrgängen, sondern auch zwischen einem einfacheren Gutswein und einem Ortswein zu erschmecken. So sind seine Ortsweine im traditionellen Holzfass vergoren.

Sein absoluter Liebling ist der Spätburgunder. Es wird –  so hoffe ich –  nicht mehr zu lange dauern, bis mehr meiner Gäste offen sind für deutsche Rotweine. Der Spätburgunder von Max ist auf jeden Fall ein Schlückchen wert.

So kann man gespannt sein auf die nächsten Jahrgänge und die Weiterentwicklung von Max. Es ist nach wie vor ein kleines Weingut, dessen Vorteile unter anderem darin bestehen, dass wirklich jeder Jahrgang unterschiedlich ist und dadurch immer wieder neue Aromen im Wein zu entdecken sind.

Darauf freue ich mich!