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Das Essen ist bunt…

… cremig, knusprig, wunderschön anzuschauen und vor allem: Alle zwölf Gänge sind ein Hochgenuss der ganz feinen und zarten Art.
Beispiel gefällig? „Avocado Basilikum Jus, Apfel Polenta, Anis Granola“ oder „ Reh Ingwer Pastrami, Erdnuss Blaukraut, Datteln“ oder „Sellerie Bergamotte Espuma, Wasabi Glacé, Milchreis Crème“.

Ob man merkt, dass da eine Frau am Herd steht? Sollte Sie Ihr Weg in die Nähe von Basel führen, empfehle ich, einen Tisch bei Tanja Grandits zu reservieren. Sie kocht in einem großbürgerlichen Haus in Bruderholz – dem Erlenstegen von Basel. Man hat daher nie das Gefühl, in einem Gastronomiebetrieb zu sitzen, sondern einfach in einem Privathaus mit sehr guter Küche.

Vor vielen Jahren hat dort die Schweizer Kochikone Hans Stucki gekocht. Die Schlichtheit und Zurückhaltung hat Tanja Grandits von ihm übernommen und das Zielsichere „welches Aroma passt zu welcher Zutat am Besten“.

Für jeden Gang gibt es einen anderen Teller oder ein Schälchen, die Farbe der tableware ist abgestimmt auf die Farben des darin servierten Gerichts. Kunterbunt auf einem Teller gibt es bei Tanja Grandits nicht. Es ist entweder überwiegend grün, oder überwiegend gelb oder braun. Aber es gibt immer verschiedene Geschmackserlebnisse innerhalb eines Gangs: Es gibt eine cremige Komponente, etwas Knuspriges, gerne etwas mit Pickles oder einem Chutney dazu. Bei jedem Gang begibt man sich neugierig auf eine Art Entdeckungsreise und findet in seinem Teller oder auf dem Gaumen immer etwas Überraschendes.

Der Sommelier serviert perfekt abgestimmte Weine dazu. Es sind Schweizer Weine dabei, eine Art Portwein vom Zürichsee und ausgewählte Tropfen, die üblicherweise gar nicht auf dem Markt zu kaufen sind. Trotz der zwei Michelin Sterne des Restaurants, ist der Service jung und unkompliziert. Obwohl am Nachbartisch drei klassisch zurückhaltende Schweizer intensiv genießen, entsteht ein kleines Gespräch zwischen den Gängen.

Zum Ende des Abends werde ich noch durch die geheiligten Hallen der Küche und der Patisserie geführt. All das macht ein Lokal rundum sympathisch mit langem Nachhall und dem Wunsch, wieder zu kommen.